Gefühlvolle Liebeslieder
Konzert von Thomas Resch im Reuchlin-Gymnasium

Bart, lange Haare, Giletleibchen und ein weißes Hemd - das alles sind Markenzeichen von Thomas Resch. “Malerisch” umrahmt von einem Basketballkorb und Kletterstangen präsentierte er seine Lieder über zwischenmenschliche Beziehungen und persönliche Erlebnisse in der Turnhalle des Reuchlin-Gymnasiums.

In eingängige Melodien gekleidet vermittelte er seine Beobachtungen der eigenen Umgebung, sei es in gefühlvollen Liebesliedern wie “Ois in Ordnung” oder “I will think it over”, sei es in sozialkritischen Stücken wie “Spieß am Fleisch” oder “Gesundheitsbewußtsein”. Dabei gelang es ihm jedoch, seine Kritik in einer nachdenklich stimmenden, aber nicht aggressiven Weise zu formulieren.

Treffend geht er auf den Wahnsinn des Krieges in “Tausend von Soldaten” ein. Einen anderen Schwerpunkt in seinem Repertoire bilden Songs, in denen er Liebsbeziehungen aus allen Perspektiven schildert (She’s still looking at me”). Hierbei verfällt er jedoch leicht der Versuchung, textlich ins Triviale abzusinken.

Über allem kommt aber das Humoristische nicht zu kurz, was in seiner bekannten Vorliebe für “Rüttelscheime” (=Schüttelreime) ebenso Ausdruck findet wie in seinen ironischen, nicht einmal die eigene Person verschonenden Liedern (“Die erste Fahrstunde”). Mit “O bayerisch Bier, du Lebenselixier, bist so gut, bist so rein, schäumst in meinem Krügelein” erweist er dem bayerischen Grundnahrungsmittel seine Reverenz.

Mit lockeren, oft von Situationskomik geprägten Sprüchen gingen seine Stücke nahezu nahtlos ineinander über. Thomas Resch verstand es, die Hörer so in seinen Bann zu ziehen, daß man ihm gerne einige etwas verunglückte Späße verzieh. So wurde die Veranstaltung nicht nur zu einem Liederabend, sondern auch zu einer unterhaltsamen Darstellung der Persönlichkeit von Thomas Resch.

Alt und Jung, Nord- und Süddeutsche sind von seinen Liedern gleichermaßen nagesprochen. Nach einem solchen Programm war natürlich noch eine Zugabe fällig. Da hatte er sich etwas Besonderes ausgedacht: Er ließ das Publikum nicht gehen, bevor er seine “Trilogie” über das Leben am Reuchlin-Gymnasium, deren Texte von Maximilian Bechstädt, einem ehemaligen Lehrer dieser Schule, stammen, vorgestellt hatte. Ein sichtlich beeindrucktes Publikum verabschiedete sich von einem (sichtlich erleichterten und zufriedenen) Thomas Resch, der den lang anhaltenden Applaus erfreut entgegennahm.